Wassertest & Wasserteststreifen
Eigentlich wollten Sie ja einfach nur ein Aquarium kaufen – und jetzt haben Sie gelesen, dass man sich dazu scheinbar mit Wasserwerten, Parametern, Protokollbögen und Wasserteststreifen auskennen sollte. Sie sind doch kein Chemielaborant! Wasserwerte zu messen klingt tatsächlich nach einer anspruchsvollen Aufgabe. In der Praxis ist es aber überhaupt nicht schwierig. Im Fachhandel finden Sie vom einfachen Wasserschnelltest bis hin zu hochwertigen Wassertest Sets bequeme Lösungen, um auch als Aquaristik Einsteiger jederzeit die Wasserwerte Ihres Aquariums unter Kontrolle zu haben.
Wie funktioniert ein Wassertest im Aquarium?
Ein Großteil der erfahrenen Aquarianer verwendet für Wassertests handelsübliche Aquarium Teststreifen. Diese brauchen Sie nur mit dem Wasser aus Ihrem Aquarium zu befeuchten und schon verändern sie ihre Farbe. Sie vergleichen dann die Farbe Ihres Wasserteststreifens mit einer Farbskala auf der die dazugehörigen Wasserwerte notiert sind. Anschließend tragen Sie diese unter dem jeweiligen Datum in Ihren Protokollbogen ein. So ein Protokollbogen ist praktisch, um in Krisensituationen den Überblick zu behalten. Sie stehen dann nicht mehr vor einem Rätsel, wenn sich die Tiere oder Pflanzen im Aquarium nicht wie gewünscht entwickeln.
Anleitung „Wassertest durchführen“:
➥ Wasserteststreifen auspacken
➥ Anleitung lesen
➥ Ins Aquarium-Wasser eintauchen
➥ Farbe mit Farbskala vergleichen
➥ Wasserwerte ablesen und notieren
Warum beim Aquarium einrichten das Wasser testen?
Wenn Sie gerade Ihr neues Aquarium einrichten, kommen Sie kaum um eine Wasseranalyse herum. Einige Fische mögen Wasser mit einem hohen ph-Wert, andere sind an kalkhaltiges Wasser gewöhnt. Für manche Aquarien-Bewohner bedeutet schon die geringste Belastung des Wassers mit Kupfer den sicheren Tod – während andere wieder bestimmte Schwermetalle in unserem Leitungswasser problemlos wegstecken.
★ Unser Tipp: Bevor Sie sich für bestimmte Arten entscheiden, sollten Sie ihre Steckbriefe – einfach online – vergleichen. So gehen Sie sicher, dass Sie Ihr kleines Ökosystem mit zueinander passenden Bewohnern bevölkern. Sie würden doch bestimmt auch keine Teenies in einem Altersheim einquartieren, oder? Also ist es wichtig Ihr Leitungswasser zu analysieren: So wissen Sie, von welchen örtlichen Begebenheiten Sie ausgehen können.
Anschließend optimieren Sie Ihr Aquarien-Wasser mit einem geeigneten Wasseraufbereiter und geben Starter-Bakterien hinzu. Nach einigen Wochen entwickelt sich aus der leblosen Deko und einigen zarten Wasserpflänzchen – unter Hinzugabe von etwas Dünger – ein lebendiges Biotop. Sobald die anfangs übliche Algenblüte überstanden ist, pendelt sich das Wasser auf ziemlich konstante Werte ein. Dann können Sie die ersten Tiere in Ihr Aquarium einsetzen: natürlich nicht, ohne vorher zumindest einen Wasserschnelltest zu machen.
Wassertest im Aquarium: Wie oft, wann unbedingt und wozu?
Um sicher zu gehen, dass in Ihrem Aquarium alles in Ordnung ist, sollten Sie zumindest zwei Mal wöchentlich um die selbe Uhrzeit die 4 wichtigsten Parameter überprüfen: Temperatur, Karbonat-Härte, pH-Säuregehalt und Gesamt-Härte. Unsere Werte in der folgenden Liste gelten für Süßwasseraquarien. Salzwasseraquarien sind nur für sehr erfahrene Aquarianer geeignet, weil dabei so viele verschiedene Parameter berücksichtigt werden müssen.
Normbereich für die 4 wichtigsten Parameter bei Süßwasser-Aquarien:
➥Temperatur: 23 – 28º Celsius
➥pH Säuregehalt: 6,5 – 7,5
➥KH Karbonathärte: 5 – 12º dKH
➥GH Gesamthärte: 8 – 25
Wenn Aquarien-Bewohner plötzlich sterben
Trotz bester Fürsorge kann es vorkommen, dass Sie plötzlich einen oder mehrere tote Fische in Ihrem Aquarium entdecken. Wichtigste Sofortmaßnahme ist dann das Entfernen der verendeten Tiere, damit das Wasser nicht durch aufgelöste Eiweißkomponenten verunreinigt wird.
Als nächstes sollten Sie unbedingt kontrollieren, ob folgende Werte im Normbereich liegen:
➥NO2 Nitrit: 0 – 0,2 mg/l
➥Cu Kupfer: 0 – 0,3 mg/l
➥NH4 Ammonium:0,25 mg/l
➥O2 Sauerstoff: 5 – 8 mg/l
★ Unser Tipp: Falls das nicht der Fall ist, sollten Sie 2 Mal im Abstand von 3 Tagen 30 % des Aquarien-Wassers wechseln und dabei einen Wasseraufbereiter hinzufügen.
Wenn zu viele Algen im Aquarium sind
Bei erhöhtem Algenaufkommen brauchen Sie nicht gleich zur chemischen Keule zu greifen. Stellen Sie zuerst einmal fest, ob bei folgenden Parametern keine Abweichungen vom Normbereich vorliegen:
➥NO3 Nitrat: 0 – 50 mg/l
➥CO2 Kohlendioxid: 15 – 35 mg/l
➥PO4 Phosphat: 0 – 0,4 mg/l
➥Leitfähigkeit: 150 – 800 μS/cm
★ Unser Tipp: Es ist nicht sinnvoll einen Algenvernichter einzusetzen, wenn diese Werte nicht stimmen. Die Algen würden sich in kürzester Zeit wieder ausbreiten. Sobald Ihr Aquarien-Wasser optimal ausbalanciert ist, bleiben Ihre Tiere und Pflanzen gesund und der Algenbewuchs hält sich in natürlichen Grenzen.