Wasseraufbereitung im Aquarium
Wussten Sie schon, dass Sie mit Ihrem Aquarium ein richtiges kleines Biotop einrichten? Ein Aquarium ist kein Dekorationsgegenstand, sondern ein sensibles Miniatur-Ökosystem. Alle Komponenten wie Pflanzen, Fische, Garnelen, Schnecken und Bakterien stehen miteinander in Beziehung. Damit sich Ihre kleine Unterwasserwelt optimal entwickelt, sollten Sie beim Einrichten Ihres Aquariums das Wasser an die Bedürfnisse seiner künftigen Bewohner anpassen. Der Fachausdruck dafür ist „Wasseraufbereitung“.
Was bedeutet Wasseraufbereitung?
Der Ausdruck steht für eine kontrollierte Veränderung der Wasserqualität.
Dabei werden Stoffe wie
➥ Salze
➥ Kalzium
➥ Nitrit
➥ Mangan
➥ Kupfer
➥ Phosphat
➥ und Eisen
aus dem Wasser ganz oder teilweise entfernt. Manchmal werden auch Stoffe wie Chlor oder Sauerstoff hinzugefügt. Außerdem werden beim Wasser aufbereiten bestimmte Parameter wie beispielsweise der pH-Wert reguliert.
Kann man Leitungswasser für ein Aquarium benutzen?
Üblicherweise wird Leitungswasser erst nach einer Wasseraufbereitung als Aquarienwasser verwendet. Durch Zugabe eines Wasseraufbereiters haben Sie die Möglichkeit, unerwünschte Stoffe wie Chlor, Nitrat, Phosphate und Schwermetalle aus dem Wasser zu entfernen. Auch der pH-Wert und der Härtegrad sollte zu den Fischen oder Garnelen passen, die Sie später in Ihr Aquarium einsetzen werden. Schließlich ist das Wasser für Ihre Aquarien-Bewohner so etwas wie für uns die Luft zum Atmen. Leitungswasser enthält keine Kleinstlebewesen mehr, die für ein funktionierendes Ökosystem notwendig sind. Sie können dem abhelfen, indem Sie das Wasser mit sogenannten „Starterbakterien“ aus dem Aquaristik-Fachhandel versetzen.
Gibt es unterschiedliche Methoden zum Wasser aufbereiten?
Wenn Sie als Aquaristik-Einsteiger erst einmal Erfahrungen mit pflegeleichten Fischen wie Guppys, Schwertträgern, Schleierschwänzen oder Mollys sammeln möchten, verwenden Sie zur Aufbereitung von Leitungswasser einfach einen handelsüblichen Wasseraufbereiter, der dem Leitungswasser beigegeben wird. Die pflegeleichteren Fische kommen mit den Wasserwerten von Leitungswasser wunderbar zurecht.
Anders sieht es bei exotischen Zierfischen aus. Wenn Sie sich an tropische Fische heranwagen möchten, brauchen Sie sehr weiches Wasser für Ihr Aquarium. Ansonsten vegetieren die bunten Schönheiten aus den Regenwald-Flüssen eine ganze Weile vor sich hin, um schließlich zu sterben. Wer für seine tropischen Zierfische Wasser aufbereiten möchte, sollte in eine Osmose-Anlage investieren.
Gut zu wissen: Ein Osmose-Wasseraufbereiter leitet das Wasser zuerst durch zwei Aktivkohlefilter und dann durch eine Membran, die das Wasser enthärtet. Das Resultat der Wasseraufbereitung durch Osmose ist ein extrem sauberes und stark enthärtetes Wasser, das den natürlichen Lebensbedingungen exotischer Fische entspricht.
Schritt-für-Schritt Anleitung Aquarien-Wasser aufbereiten
Ganz gleich in welcher Darreichungsform, die Wasseraufbereitungs-Produkte aus dem Fachhandel haben sich eins gemeinsam: Sie binden Stoffe, die für Ihre Aquarienbewohner schädlich sind. Je nach Produkt enthalten sie neben natürlichen Inhaltsstoffen wie Torf oder Eichenrinde häufig auch Vitamin B, C, Jodid und Magnesium-Chelate.
Hier erfahren Sie, wie Sie Ihr Aquarienwasser aufbereiten:
- 1
Etwa 5 Liter Leitungswasser „ablaufen“ lassen, um etwaige Kupferablagerungen aus der Leitung zu spülen.
- 2
Kaltes Wasser in einen Eimer füllen.
- 3
Je nach Gebrauchsanleitung die empfohlene Menge des Wasseraufbereitungs-Produkts zugeben.
- 4
Umrühren.
- 5
Mindestens eine Stunde stehen lassen.
- 6
Mit einem Schlauch in das Aquarium einfüllen.
Optimale Wasserwerte
Bei Ihrem zuständigen Wasserwerk können Sie die Wasserwerte für das Leitungswasser an Ihrem Wohnort erfahren. Nun wird das Leitungswasser aber nicht rund ums Jahr aus denselben Quellen, Bächen und Seen gemischt und die Wasserwerte schwanken entsprechend. Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, besorgt sich im Fachhandel ein Wassertest-Set.
Hier eine Liste der optimalen Wasserwerte zur Zierfisch-Haltung:
➥ pH-Wert (je nach Fischart): zwischen 6,5 bis 8
➥ Wasserhärte: 6 – 16° dH
➥ CO2: 15 – 20 mg pro Liter
➥ Nitrat: 0 – 20 mg pro Liter
➥ Nitrit: 0 mg
Warum Sie beim Einrichten Ihres Aquariums das Wasser aufbereiten sollten
Wenn erst einmal Ihre Fische eingesetzt sind, haben Sie neben Ihrem elektrisch betriebenen Filter noch viele weitere Wasserfilter im Aquarium. In den Kiemen Ihrer Fische zirkuliert das Wasser permanent. Eventuelle Schadstoffe reichern sich so im Organismus der Tiere an und schädigen sie früher oder später. Selbst eine geringe Konzentration von Nitrit ist giftig für Ihre Zierfische.
Deshalb sollten Sie Ihrem aquatischen Ökosystem zuerst einmal die Möglichkeit geben sich einzupendeln, bevor Sie es mit Garnelen oder Fischen bevölkern. In einem frisch installierten Aquarium kommt es unweigerlich nach ein paar Tagen zu einem sogenannten „Nitrit-Peak“, weil Nitrit-abbauende Bakterien noch nicht ausreichend vertreten sind. Das ökologische Gleichgewicht im Wasser Ihres Aquariums wird durch Wasseraufbereiter und Starter-Bakterien wesentlich beschleunigt.